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Fassade mit Binärcode

In Belgien entstand ein Data-Center, dessen Gebäudegeometrie sehr schlicht ist – es handelt sich um einen sich an der Nutzung orientierenden Flachdachbau mit wenigen Öffnungen. Dennoch machten die Planer daraus einen echten Blickfang: Sie versahen die Betonfassade mit Binärcodes, die bereits von außen auf die Nutzung des Objekts hinweisen.

Die Menge der digitalen Daten steigt konstant. Infolgedessen sind Orte erforderlich, in denen diese sicher gespeichert und verarbeitet werden können. Die beiden Firmen Atos, ein belgischer IT-Dienstleister und Syntigo, eine Tochter der NMBS (Nationalgesellschaft der belgischen Eisenbahnen) bauten in Belgien das Rechenzentrum „Alpha Cloud“. Es befindet sich in Mechelen, zwischen Brüssel und Antwerpen. Das Rechenzentrum zeichnet sich durch modernste Technik aus. Beispielsweise sorgt ein gut durchdachtes Stromversorgungssystem dafür, dass die Großrechner ständig mit Energie versorgt und permanent gekühlt werden.

Binärcode in der Fassade

Doch nicht nur technisch haben sich die Verantwortlichen einiges einfallen lassen. Auch architektonisch ist das neue Gebäude ein echter Hingucker: Seine Betonfassade ist mit achtstelligen binären Codes übersät, die sich aus den Ziffern Eins und Null zusammensetzen. Dieser Binärcode ist eine Anspielung auf die Funktion des Gebäudes. Er wurde mit Hilfe von NOEplast Strukturmatrizen realisiert.  Dafür übertrugen die Mitarbeiter von NOE die gewünschten Motive mit einer CNC-Fräsmaschine auf Träger­platten, mit deren Hilfe dann die eigentlichen Matrizen gefertigt wurden. Das Besondere daran: In der Regel wählen die Gestalter Strukturen, in denen das Motiv entweder in den Beton eingeprägt erscheint oder aus ihm herausragt. In diesem Fall setzten die Planer beide Gestaltungsmöglichkeiten ein und verliehen so der Fassade eine besondere Plastizität.

Mehrfach nutzen – Kosten sparen

Um das Rechenzentrum so schnell wie möglich zu errichten, entschieden sich die Baubeteiligten dafür, es mit Hilfe von Fertigteilelementen zu erstellen. Infolgedessen ließen sie die Fassadenplatten im Betonfertigteilwerk als Sandwichelemente fertigen. Obwohl jede der elf Matrizen die Abmessung 1,41 x 1,41 m hatte – also nur knapp zwei Quadratmeter groß war – gelang es den Verantwortlichen damit so viele Betonplatten zu fertigen, dass eine Fassadenfläche von 2700 m² verkleidet werden konnte.

Denn NOEplast Strukturmatrizen lassen sich bis zu 100 Mal wiederverwenden! Für eine effektive Arbeitsweise ordneten die Mitarbeiter des Fertigteilwerkes meist drei der quadratischen Standardmatrizen nebeneinander an und betonierten so eine 4,23 m breite und 1,41 m hohe Platte in einem Arbeitsgang. Dadurch wurde nicht nur Zeit beim Betonieren gespart, sondern auch bei der Montage, was dazu beitrug, dass das Rechenzentrum in weniger als zwölf Monaten gebaut werden konnte.