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Besondere Herangehensweise gewährleistet beste Sichtbetonqualität

Kloten ist eine Stadt im Kanton Zürich, in der knapp 20.000 Einwohner leben. Ihr wichtigster Kreuzungspunkt trägt den Namen „Wilder Mann“. Genau an diesem Ort befindet sich der Hauptsitz der Raiffeisenbank Zürich Flughafen. Diese residierte bis dahin im  ca. 10 Kilometer entfernten Embrach. Doch der alte Standort entsprach schon seit geraumer Zeit nicht mehr den Anforderungen des Alltags, weshalb sich die Verantwortlichen für den Neubau in Kloten entschieden. Dessen Architektur erscheint von außen zunächst relativ unspektakulär. Lediglich an einigen Details zeigt sich die besondere Gestaltung, die sich im Inneren klar zu erkennen gibt. Dank einzelner, gekonnt gesetzter Akzente,  erinnert das Interieur stark an die Architektur der 20er-Jahre. Und wie bei jeder Bank ist auch hier die Schalterhalle der am meisten frequentierte Kundebereich. In ihr haben die Architekten die Materialien Holz, Beton und Glas so gekonnt kombiniert, dass eine ungewöhnliche und sehr angenehme Atmosphäre entsteht. Einen großen Beitrag dazu leisten die Betonwände, die mit einem wellenartigen Relief strukturiert sind. Dieses haben die Planer speziell für den Neubau entworfen und mithilfe der sogenannten Matrizentechnik realisiert. Hierbei vertrauten sie auf die Strukturmatrizen von NOE.

Individuelle Motive – mehrfacher Nutzen

Für die Bank in Kloten entwarfen die Architekten ein Relief, das genau auf den Stil der Innenraumgestaltung abgestimmt ist. In Zusammenarbeit mit NOE-Schaltechnik wurde die passende Matrize gefertigt. Hierzu benötigt der Hersteller lediglich die 3D-Daten oder ein 1:1-Modell des gewünschten Motivs. 

Bei der Bank in Kloten wurde eine Fläche von ca. 120 Quadratmeter mit einer nur eine einzigen Matrize betoniert. Sie hatte die Abmessungen 1 x 3,5 m. Möglich war dies nur, weil die Strukturmatrizen bis zu 100-mal wieder verwendet können. 

Besonderheit in Kloten

Normalerweise werden die Schalungsmatrizen bei Ortbetonbaustellen bereits in der Rohbauphase eingesetzt. Dies hat zur Konsequenz, dass die Sichtbetonelemente während der gesamten restlichen Bauzeit geschützt werden müssen. Eine große Gefahr ist Beispielsweise, dass die Baustellenteams der nachfolgenden Gewerke mit ihren Geräten gegen die Wände stoßem und dadurch Kanten in die Sichtbetonfläche schlagen. Um dies zu vermeiden gingen die Architekten der Raiffeisenbank einen anderen Weg: Sie ließen erst den kompletten Rohbau erstellen und anschließend die strukturierten Flächen einbringen. Möglich war dies allerdings nur durch eine hervorragend vorausschauende Planung. Denn üblicherweise wird zunächst die Betonwand hergestellt, wobei der Beton von oben in die Schalung eingefüllt werden kann. Erst dann wird die Decke errichtet. Doch bei einem komplett fertiggestellten Rohbau – mit bereits eingebauter Decke – ist dies selbstverständlich nicht  mehr möglich. Infolgedessen ließen die Planer schon von Anfang an Löcher in der Rohdecke einbauen, durch die der Beton für das wellenartige Relief eingebracht wurde. So konnte eine hervorragende Sichtbetonqualität gewährleistet und die Vorteile der NOE-Schalungsmatrize voll und ganz ausgeschöpft werden. Das Ergebnis ist eine optisch und haptisch ansprechende Sichtbetonwand im Schalterbereich. 

Fotos: Andreas Buschmann
https://www.buschmann.ch