Dem Sonnenuntergang entgegen
Das niederländische Hoek Van Holland ist ein Stadtbezirk von Rotterdam. Es erweckt beim Besucher jedoch eher den Eindruck eines Küstenstädtchens und Badeortes. Die Stadt Schiedam liegt ungefähr 30 km davon entfernt. Zwischen beiden verläuft eine U-Bahn-Linie, die kürzlich umfassend saniert wurde. In diesem Zusammenhang haben die Verantwortlichen die daran befindlichen Stationen einer großen Metamorphose unterzogen sowie neue Ein- und Ausstiegsmöglichkeiten errichtet. Dank dieser Maßnahmen beginnt die Linie jetzt an einem Strand und endet an einem anderen. Um dem Bahnfahrenden diese Strandnähe immer zu vergegenwärtigen, hat sich der niederländische Architekt Marc Verheijen dazu entschieden, die Stationen dementsprechend zu gestalten: Alle sind jetzt mit Sichtbetonportalen ausgestattet, deren Oberfläche das Relief eines stilisierten Fischschwarms aufweist. Zudem wurde der Beton so eingefärbt, dass von Schiedam bis Hoek Van Holland unterschiedliche Farbabstufungen von Gelb bis Orange zu sehen sind. Dadurch soll der Reisende den Eindruck erhalten, dem Abendrot entgegenzufahren.
Von der Skizze zum Modell
Das Motiv des Fischschwarms stammt aus der Feder des Rotterdamer Designers Erik Sandifort. Er vergleicht dabei die Fische mit den Reisenden, die auf dem Weg zu einem gemeinsamen Ziel sind. Um der Struktur eine gewisse Dynamik zu verleihen, abstrahierte er die Umrisse der Tiere bewusst. Auf der Suche nach einer Möglichkeit, dieses Motiv im Beton zu verewigen, stießen die Verantwortlichen auf die NOE. Mit NOEplast Strukturmatrizen können auch eigene Ideen verwirklicht werden. Diese Chance wurde für den Bau der niederländischen Betonportale genutzt. Hierzu wurde zunächst die Skizze des Rotterdamer Designers auf eine Größe von 4,00 x 7,00 m skaliert. Anschließend wurden auf dem Bild die unterschiedlichen Tiefen des Reliefs festgelegt. Nur durch die so entstehende Schattenwirkung ist eine derart plastische Abbildung möglich. Anschließend fertige NOE mithilfe einer CNC-Fräsmaschine ein 1:1-Modell. Es dient dazu, eine Gießform aus Polyurethan herzustellen, aus der dann die eigentlichen Matrizen gegossen werden.
Leichte Anwendung
Als einziger Hersteller klebt NOEdie Matrizen gleich ab Werk auf eine Schalung bzw. eine Trägerplatte, die dann auf die eigentliche Schalung geschraubt wird. Dies bringt vor allem für die Arbeit auf Ortbetonbaustellen entscheidende Vorteile mit sich. Ein weiterer Pluspunkt unserer Schalungsmatrizen ist, dass sie je nach ihrer Struktur und den Einflüssen, denen sie ausgesetzt sind, bis zu 100-mal wiederverwendet werden können. Das bedeutet, je öfter die Matrize genutzt wird, desto mehr reduziert sich der Preis pro gebautem Quadratmeter. So wurden auch beim Bau der Portale, die sich entlang der U-Bahn-Station befinden, dieselben Matrizen verwendet. Hierfür fertigte NOE vier Schalungsmatrizen, die nebeneinandergelegt den Fischschwarm zeigen. Diese sind so gestaltet, dass sie endlos aneinandergereiht werden können, ohne dass ein Bruch im Motiv auftritt. Damit konnten die U-Bahn-Portale mit einer Höhe von sieben bis zu 14 Meter problemlos gefertigt werden.
Ergebnis und Ausblick
Bauherr, Architekt und der Grafiker sind sehr zufrieden mit dem Endergebnis. Denn bei den Sichtbetonportalen bilden das Motiv, die Tiefenwirkung der Struktur zusammen mit den Farbnuancen ein harmonisches Ganzes. In absehbarer Zeit wird eine weitere U-Bahn-Station errichtet (Hoek Van Holland Haven). Auch wenn einige bauliche Details noch geklärt werden müssen, eines ist schon jetzt klar: Selbstverständlich wird auch dessen Eingangsportal eine Fischstruktur erhalten.